Ein Hartz IV erkämpft sich sein Recht durch mehrere Instanzen und muss dann trotzdem monatelang auf sein Geld warten. Trotz mehrerer Beschwerden und Mahnungen wird der Hartz IV Empfänger aus Stadtroda lange vertröstet, nichts passiert.
Beim Jobcenter Saale-Holzland-Kreis wird Kundenfreundlichkeit groß geschrieben. So jedenfalls auf dem Papier. Der Betroffene Hartz IV Empfänger wird dies kaum noch glauben können.
Der Minijobber erstritt sich einer Berufungsverhandlung vor Thüringer Landessozialgericht in einem Teilvergleich einen Betrag von 315 €. Der Gerichtsbeschluss wurde dem Leistungsempfänger zugestellt. Geld bekam er jedoch noch lange nicht. Weder Briefe, Beschwerden noch Mahnschreiben seiner Anwältin schürten das Interesse des Jobcenters. Das Prozedere zog sich bis Mitte Dezember 2012, wo auf eine Beschwerde der Anwältin eine zeitnahe Information zugesichert wurde. Natürlich geschah auch hier nichts. Im Januar diesen Jahres setzte sich des Betroffene mit den für den Sozialbereich beim Landratsamt zuständigen 1. Beigeordneten Dr. Dietmar Möller in Verbindung. Dieser machte Druck. In der Folge wurden dem Hartz IV Empfänger zwei Beträge in Höhe von 166 und 164 Euro ausgezahlt. Diese Summen stimmten jedoch in keinster Weise mit dem Gerichtsbeschluss überein.
Eine Recherche, wie es zu diesen “Pannen” kommen konnte, ergab:
Die Akte lag da und wurde nicht bearbeitet.
Eine Mitarbeiterin der Agentur für Arbeit äußerste sich hierzu wie folgt:
Das ist wirklich ein Fall, den man sich als Agentur nicht wünscht. Es tut uns wirklich leid, was da passiert ist.
Diese Einsicht ist nett, lässt aber außer acht, dass der unangenehme Fall für die Agentur weitaus größere Konsequenzen für den Betroffenen hat. Die erstrittenen 315 Euro sind ein Großteils des Regelsatzes eines Hartz IV Empfängers. Wenn man bedenkt, dass im Leistungsbezug größere Rücklagen ebenfalls nicht vorhanden sind und der Leistungsbezieher damit auf die monatlichen Zahlungen angewiesen ist, ergibt sich in der Folge eine wirtschaftliche Katastrophe für den Hartz IV Empfänger.
Die Chefin des Jobcenter Saale-Holzland Kreis entschuldigte sich inzwischen persönlich bei Familie des Hartz IV Empfängers.
Hier kann man nur hoffen, dass dieser Fall die Mitarbeiter aufrüttelt und als Beispiel für einen Fall dient, der nie wieder vorkommen darf.
Quelle: OTZ