Filesharing – Auch im Bundestag und Filmindustrie

André Stämmler

Nach einer Meldung des Bittorrentportals Torrentfreak sind wohl auch Mitarbeiter der Filmindustrie recht ungehemmt beim illegalen Teilen und Weiterverbreiten von urheberrechtlich geschützten Werken während der Arbeitszeit.

Filesharing bei den großen Filmstudios

Über Jahre hinweg führt die Film- und Musikindustrie einen erbitterten Kampf gegen sog. Filesharer. Nach eigenen Angaben entstehen der Filmindustrie durch das illegale Verbreiten von urheberrechtlich geschützten Werken jährlich Schäden in Milliardenhöhe. Das Vorgehen gegen Filesharing ist dementsprechend hart. Jedem dürften die berühmten Abwahnwellen bekannt sein.Um so überraschender und peinlicher ist es, dass offensichtlich auch Mitarbeiter der großen Studios ungeniert am Arbeitsplatz urheberrechtlich geschützte Filme, Serien, Software und Spiele offen im sog. Share Ordner des Bit Torrentprogramms ablegen und damit anderen Usern frei zugänglich machen.Mit Hilfe von Scaneye wurden über längere Zeit diverse IP Adressen überwacht. Hierbei konnten die  verwendeten statischen IP-Adressen zu Arbeitsplätzen in den großen Studios zugeordnet werden. Das Vorgehen der Filesharer ist hierbei so simpel, dass teilweise auch eine Zuordnung zu bestimmten Personen möglich sein soll.Die Bandbreite der “getauschten” Werke ist groß. Von Serien wie Person of Interest über Spiele und Kinobluckbustern wie The Hunger Games oder Ice Age 4 bis hin zu Dokumentationen aus dem medizinischen Bereich wie Ass Hole Fever ist nichts vor dem Filesharing sicher.

Filesharing – auch im Bundestag

Weitere Recherchen ergaben, dass diese Praxis auch bei den drei großen Plattenstudios gang und gäbe ist. Ebenso konnten IP-Adressen der us-amerikanischen Justizministeriums und der Homeland Security ermittelt werden. Besonders interessant ist dies hinsichtlich des Justizministeriums, da dieses seit Anfang 2012 seinen ganz eigenen Kleinkrieg gegen KimDotCom (Betreiber von MegaUpload) führt.Doch nicht nur Behörden in den USA sind involviert. Auch hierzulande und in ganz Europa wird getauscht was das Zeug hält. So konnten auch IP-Adressen des Deutsche Bundestag oder niederländischen  Tweede Kamer, des spanischen Cortes Generales und des Europarlaments ermittelt werden.Arbeitsrechtlich und karrieretechnisch dürfte das Filesharing am Arbeitsplatz für einige Mitarbeiter in jedem Fall sehr interessant sein. Eine urheberrechtliche Abmahnung der eigenen Mitarbeiter kann hierbei auch einer gewissen Ironie nicht entbehren. Völlig unklar ist mir jedoch, weshalb jemand derart offensichtlich vorgeht. Man muss hier kein Rechtsanwalt für IT-Recht sein um zu verstehen, dass dieses Vorgehen hochgradig einfältig ist.Der am häufigsten getauschte Film 2012 war übrigens Project X gefolgt von Mission Impossible – Ghost Protocol und The Dark Night Rises.

Zurück

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert